In der letzten Zeit bin ich durch viele Zustände gegangen, habe mich geärgert, war fröhlich, dann wieder traurig, dann voller Enthusiasmus, dann wieder total platt. Während „positiven“, guten Zeiten war ich entspannt und offen, während „negativen“ Zeiten verschlossen. Die ersteren wollte ich, die letzteren gar nicht. Ich wollte dass der positive Zustand für immer bleibt. Bis es mir klar wurde, dass sowas nicht möglich ist und ich nichts machen kann, als einfach total in die eigene Erfahrung zu gehen.
In die Erfahrung von dem was gerade ist. Egal was. Mit vollem Bewusstsein wie und warum ich etwas fühle, mit vollem Bewusstsein was gerade geschieht. Als ob ich neben mir stehe und einfach schaue was ich mache. Wobei diese zwei ich zwei verschiedene ich sind. Das eine ich ist sagen wir mal – die Seele. Sie ist etwas nicht-Veränderliches und das andere bin ich als Individuum in meinem ganz individuellen Leben, das veränderliche ich, mit all den (veränderlichen) Eigenschaften und Erlebnissen.
Wenn Ärger da war, dann ging ich ganz in diese Emotion und fluchte. Wenn das Gefühl der Leere da war, dann war ich einfach leer und ließ es so. Wenn ich etwas Ungesundes essen wollte, dann hab ich es auch so gemacht und erlebte Bauchschmerzen mit vollem Bewusstsein. Wenn ich Fehler machte, ging ich voll in die Fehlermacherei bis in die Sinnlosigkeit.
Wir wollen oft oder sogar immer nur schöne Erfahrungen, aber das ist nicht ständig möglich. Die Erfahrungen sind immer multifaktioriell, eher zyklisch und spiralförmig. Unschöne Erfahrungen wollte ich immer vermeiden oder zumindest sie beherrschen zu wollen. Yoga kann dabei helfen, Meditation auch, aber mir persönlich hilft es mehr, wenn ich in eine Erfahrung vollständig gehe und sie voll erlebe und danach Yoga oder Meditation mache. Damit unterdrücke ich nichts und stärke das was ich durch die Erfahrung gelernt habe.
Die Seele beobachtet das ganze und lächelt. So gingen wir allmählich in die Kooperation. Einfach in das volle Bewusstsein aller Erfahrungen.
Ja, genau das ist. Nehme wahr, fühle…
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Nur achtsame Beobachtung führt zur Selbsterkenntnis.
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Yoga IST Meditation. Alles andere Unfug.
„Yoga cittavrittis- nirrodhah“. (Die Yogasutras des Patanjali)
„Hatha -Yoga ist nur ein erster Schritt auf dem Weg der Vervollkommnung des Raja-Yoga.“ (Hatha-Yoga Pradipika, Swatmarama).
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